Lokal handeln, global wirken – die Idee hinter dem Klimabonus

Der Klimabonus ist ein innovatives Anreizsystem, das gezielt klimafreundliches Verhalten wie Radfahren, Energiesparen oder nachhaltigen Konsum belohnt. Bürgerinnen und Bürger in bisher fünf Regionen in Deutschland erhalten für nachweisbare CO₂-Einsparungen Klimaboni, die sie bei regionalen Partnerunternehmen einlösen können. Je größer die CO₂-Einsparung, desto mehr Klimaboni werden vergeben. Dieses direkte Belohnungssystem motiviert auch Menschen, die bisher wenig Berührungspunkte mit Klimaschutz hatten, zu umweltbewusstem Handeln.
Die Vorteile
Stärkung der regionalen Wirtschaft
Der Klimabonus fungiert als regionale Währung, die ausschließlich in der jeweiligen Region zirkuliert. So bleibt die Kaufkraft vor Ort, unterstützt kleine und mittelständische Unternehmen und fördert lokale Wirtschaftskreisläufe. Das Geld wird gezielt für nachhaltige Produkte und Dienstleistungen ausgegeben, wodurch regionale Wertschöpfung und Arbeitsplätze gesichert werden.
Aufbau von Resilienz gegenüber Krisen
Regionale Wirtschaftskreisläufe machen unabhängiger von globalen Schwankungen und Lieferkettenproblemen. Der Klimabonus stärkt die Selbstwirksamkeit der Regionen, indem er lokale Projekte und Initiativen fördert und die Bevölkerung aktiv einbindet. So entsteht eine widerstandsfähigere, nachhaltigere Wirtschaft.
Stärkung von sozialer Teilhabe und Gemeinschaft
Der Klimabonus verbindet Menschen, Unternehmen und gemeinnützige Organisationen. Durch gemeinsame Aktionen und den Austausch von Klimaboni entsteht ein Netzwerk, das Vertrauen schafft und das Gefühl vermittelt, gemeinsam an einer nachhaltigen Zukunft zu arbeiten. Klimaboni können auch an Freunde oder Klimaschutzprojekte weitergegeben werden, was die soziale Teilhabe zusätzlich fördert.
Funktionsweise
Bürgerinnen und Bürger erhalten Klimaboni für konkrete nachhaltige Aktivitäten – etwa den Kauf von Ökostrom, die Installation von Photovoltaikanlagen oder die Nutzung von Lastenrädern. Die Finanzierung erfolgt über regionale Klimafonds, in die Unternehmen und Privatpersonen einzahlen, um ihren CO₂-Ausstoß lokal zu kompensieren. Dabei gilt: Ein Klimabonus entspricht einem Euro. Die Boni werden als Scheine - oder wie zusätzlich im Chiemgau als Guthaben auf einer Regiocard - ausgezahlt. Diese können dabei bei teilnehmenden regionalen Geschäften eingelöst werden.
Warum eine regionale Klimawährung?
Die regionale Klimawährung setzt gezielte Anreize für nachhaltiges Verhalten direkt vor Ort. Sie verbindet ökologischen Fortschritt mit wirtschaftlicher Stärkung der Region und macht Klimaschutz für alle sichtbar und erlebbar. Dadurch werden ökologische und wirtschaftliche Ziele gleichermaßen verfolgt.
Wie sinnvoll ist eine regionale Klimawährung?
Der Klimabonus ist eine wirkungsvolle Maßnahme, da er ökologische Vorteile (CO₂-Reduktion, Förderung nachhaltigen Konsums) und wirtschaftliche Vorteile (Stärkung lokaler Unternehmen, Aufbau regionaler Wertschöpfung) vereint. Die Erfolge sind messbar: In den fünf Modellregionen wurden bereits über 8.000 Menschen für klimafreundliches Verhalten belohnt und mehr als 37.000 Tonnen CO₂ eingespart. Der Klimabonus ist besonders wirksam, wenn er Teil eines umfassenden Maßnahmenpakets ist und mit weiteren umweltpolitischen Strategien kombiniert wird.
Was ist der Klimabonus-Fonds?
Jede teilnehmende Region verfügt über einen eigenen Klimafonds. Diese Fonds unterstützen gezielt nachhaltige Projekte vor Ort – von Förderprogrammen für Balkonkraftwerke bis hin zu lokalen Bildungsaktionen zum Klimaschutz. Unternehmen und Privatpersonen können so ihren CO₂-Ausstoß direkt regional kompensieren (sichtbar im Stillegungsregister) und erhalten einen transparenten Nachweis über die Wirkung ihrer Unterstützung im Verwendungsnachweis.
Fazit
Der Klimabonus ist mehr als eine Währung – er ist ein Werkzeug für gesellschaftlichen Wandel. Wer sich beteiligt, stärkt Klima, Gemeinschaft und regionale Wirtschaft. So wird lokales Handeln zum globalen Signal: für eine lebenswerte Zukunft.