Regionalwährung und unsere Klimawährung Klimabonus
Regionalwährung
Eine Regionalwährung ist eine lokale Währung, die innerhalb eines bestimmten Gebiets zum Zahlen, Investieren und Schenken genutzt wird. Diese Währung stärkt die lokalen Wirtschaftskreisläufe, indem sie die Kaufkraft in der Region bindet und dadurch regionale Unternehmen und Produkte fördert. Ob beim Bäcker um die Ecke oder im regionalen Handwerksbetrieb – mit einer Regionalwährung bleibt das Geld in der Gemeinschaft und sorgt für eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung. Darüber hinaus entsteht ein Netzwerk aus regionalen Unternehmen, Initiativen und und Interessierten, das Zusammenarbeit und Austausch über die Währung hinaus fördert.
Durch die Verkürzung von Transportwegen unterstützen Regionalwährungen eine umweltschonende Wirtschaftsweise. Der Wert der Regionalwährung ist 1:1 zum Euro. Der Eintausch in die Regionalwährung ist kostenfrei und oft mit einem Benefit verbunden, z. B. drei Prozent für ein Projekt. Der Rücktausch in Euro ist ausschließlich für teilnehmende Unternehmen, nicht aber für Privatpersonen möglich. Für den Rücktausch wird eine Gebühr, der sogenannte Regionalbeitrag, erhoben, von dem der Benefit bezahlt wird, aber auch Kosten für das operative Geschäft getragen werden. Um die Zirkulation zu fördern, verliert das Regionalgeld nach einer gewissen Zeit an Wert.
Besonderheiten des Klimabonus:
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Es gibt Belohnungen: Für CO₂-Einsparungen erhält man Klimaboni direkt durch das Klimabonus-Projekt oder einen Partner (z.B. Ökostromanbieter)
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Wie bei einer Regionalwährung kann der Klimabonus für nachhaltige Produkte nur bei teilnehmenden Partner:innen ausgegeben werden.
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Der Klimabonus sorgt für einen finanziellen Kreislauf im Bereich Klimaschutz. Klimafreundliches Handeln wird belohnt, und verbleibende Treibhausgasemissionen können kompensiert werden.
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Dies motiviert Unternehmen, Kommunen sowie Einwohnerinnen und Einwohner, sich stärker mit ihrem CO2 - Fußabdruck zu beschäftigen und diesen durch die Unterstützung regionaler Klimaschutzmaßnahmen zu verringern.
Ziele und Vorteile:
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Förderung nachhaltiger Angebote: Erhöhte Sichtbarkeit nachhaltiger Produkte und Dienstleistungen vor Ort.
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Stärkung lokaler Unternehmen und Projekte: Unterstützung von Initiativen, die sich für nachhaltige Entwicklung einsetzen.
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Schaffung einer umweltbewussten Gemeinschaft: Integration von Nachhaltigkeit in die Regionalwährung fördert gemeinschaftliches Engagement für den Klimaschutz.
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Belohnung klimafreundlichen Verhaltens: Belohnung für Maßnahmen wie die Installation von Balkonkraftwerken, Hausdämmung, Fahrradreparaturen oder Bekleidungsreparaturen.
Anwendung und Verbreitung:
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Klimabonus und Chiemgauer: Der Klimabonus ist, wie auch der Chiemgauer, an den Euro gekoppelt, 1 KB = 1 Euro.
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Unterstützung durch Kommunen: Förderprogramme von Kommunen belohnen nachhaltige Maßnahmen, z.B. durch die Ausgabe von Klimaboni für den Einsatz von Lastenrädern oder Errichten von Solaranlagen.
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Nutzung in der Region: Klimaboni können bei einem Netzwerk von teilnehmenden Geschäften, darunter viele klimafreundliche Einkaufsmöglichkeiten wie Fahrradwerkstätten, Bioläden und Cafés, ausgegeben werden.
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Langfristige Ziele: Anstelle des möglichen Rücktauschs in Euro soll der Klimabonus langfristig eigenständig zirkulieren.
Anwendung im Alltag
Der Klimabonus unterstützt bei persönlichen Reduzierung von CO2 und fördert deshalb eine Reihe von Reduktionsmaßnahmen. wie
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Balkonkraftwerk installieren: Eigenen Strom herstellen und dadurch CO2 reduzieren und Geld sparen.
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Carsharing nutzen: Anmeldung bei Carsharing-Diensten verringert die Anzahl der Fahrzeuge auf den Straßen und spart CO2 ein.
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Solidarische Landwirtschaft: Bezug von Gemüse aus Solidarischer Landwirtschaft fördert regionale und nachhaltige Landwirtschaft.