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Vom Acker zum Teller: Wie regionale und saisonale Ernährung das Klima schützt

In einer Welt, in der der Klimawandel immer alltäglicher wird, ist es an der Zeit, unser Ernährungsverhalten kritisch zu hinterfragen. Unsere Lebensmittelwahl hat erhebliche Auswirkungen auf das Klima. 12 % unserer CO2-Emissionen* entstehen durch unsere Ernährung und die verschiedenen Produkte, die wir konsumieren, hinterlassen unterschiedlich große CO2-Fußabdrücke.

Doch bedeutet das, dass wir radikal unsere Essgewohnheiten ändern müssen? Nicht unbedingt. Eine klimafreundliche Ernährung, die vorrangig auf pflanzlichen regionalen und saisonalen Lebensmitteln basiert, trägt dazu bei, unseren CO2-Ausstoß zu reduzieren. Diese Ernährungsweise schont nicht nur das Klima, sondern belohnt uns auch durch frische, qualitativ hochwertige Produkte und die Unterstützung der lokalen Wirtschaft.

Warum sind regionale Produkte so viel besser?
Regionale Produkte bieten zahlreiche Vorteile. Einer der bedeutendsten Aspekte ist der geringere CO₂-Ausstoß. Kürzere Transportwege, ein reduzierter Bedarf an Verpackung, Kühlsystemen und Lagerung tragen erheblich zur Senkung des CO₂-Verbrauchs bei. Besonders der Verzicht auf Flugtransporte spart enorme Mengen an Emissionen. So verursacht beispielsweise Gemüse, das aus Kenia per Flugzeug importiert wird, pro Tonne 15-mal mehr Treibhausgase als der Transport per LKW. Beim Transport über Hochseeschiffe ist der CO₂-Ausstoß sogar 90-mal höher.

Neben der CO₂-Einsparung bieten regionale Produkte zahlreiche weitere Vorteile. Der Kauf von Brot in einer handwerklichen Bäckerei trägt beispielsweise dazu bei, wertvolle Techniken und traditionelles Wissen zu bewahren. Regionale Landwirtschaft ermöglicht zudem, dass Konsument*innen hautnah erleben können, woher Lebensmittel stammen und respektvoll mit ihnen umgehen. Gemüse und Obst, die zum optimalen Zeitpunkt geerntet und frisch verzehrt werden, schmecken nicht nur besser, sondern sind auch reicher an Vitaminen und Mineralstoffen. Außerdem ist die Herkunft der Produkte oft bekannt oder leicht nachzuvollziehen.

Regionale Lebensmittel fördern auch die Biodiversität, indem sie den Erhalt von wichtigen Streuobstwiesen, Weiden und Feldern unterstützen. In Krisenzeiten macht uns die regionale Landwirtschaft zudem unabhängig von globalen Handelsstrukturen und kann die Ernährung der Bevölkerung sichern. Auch in stabilen Zeiten trägt sie zur Stärkung der lokalen Wirtschaft bei.

Auch saisonale Lebensmittel leisten einen Beitrag zum Klimaschutz. Denn der Freilandanbau setzt 30 mal weniger CO2 frei als der Anbau in einem Gewächshaus, der oft üblich ist, um nicht-saisonales Obst und Gemüse anbieten zu können. Ebenso CO2 sparend sind unverarbeitete saisonale Lebensmittel im Vergleich mit Tiefkühlgemüse und Obstkonserven. Zusätzlich zu Frische und mehr Geschmack enthält heimisches Saisonobst und -gemüse meist weniger Rückstände von Pflanzenschutzmitteln als importierte Ware. Ein weiterer Aspekt saisonaler Ernährung ist das Einkochen oder Fermentieren für den Winter, welches die Saison verlängert und auch im Winter einen klimafreundlichen Zugang zu saisonalen Lebensmitteln ermöglicht.

Die klimafreundlichsten Lebensmittel sind pflanzlich, haben Saison und wurden regional produziert. Regional und saisonal sollten also zusammen gedacht werden.

Hofläden, Wochenmärkte und Gemüsekistenabos bieten ausgezeichnete Möglichkeiten, sich regional und saisonal zu ernähren. Ein weitere Möglichkeit ist die Mitgliedschaft in einer Solidarischen Landwirtschaft (Solawi), wo Verbraucher*innen direkt mit Landwirt*innen kooperieren und einen festen Anteil der Ernte beziehen. Diese Optionen regional-saisonaler Ernährung tragen maßgeblich zur Einsparung von CO2 bei, da sie auf lokale und saisonale Produkte setzen und Transportwege minimieren. Deshalb belohnt der Klimabonus gezielt Abonnements von Gemüsekisten und Mitgliedschaften in Solawis – ein klarer Anreiz, klimafreundliche Entscheidungen auch bei der Ernährung zu treffen.

Mach jetzt den Schritt in Richtung einer nachhaltigen Ernährung: Werde Mitglied in einer Solawi, schließe ein Gemüsekistenabo ab oder besuche den nächsten Wochenmarkt. So kannst du aktiv dazu beitragen, CO2 einzusparen und gleichzeitig frische, qualitativ hochwertige Lebensmittel genießen.

Es gibt bereits verschiedene Belohnungsaktionen, die dich bei diesem Vorhaben unterstützen:

Chiemgau: 10 Klimaboni für die Neuanmeldung bei einer SoLaWi oder Bestellung der 11.Kiste im Abonnement bei einer Gemüsekiste

Flensburg: Gemüsekiste und Foodsharing

Leipzig: Wir belohnen den Erwerb von Ernteanteilen bei der Solawi Kola im Rahmen von regelmäßigen gemeinsamen Infoabenden mit leckerem Essen, zubereitet mit Gemüse frisch vom Acker. Der nächste Termin ist der 9.10.2024 um 19 Uhr, alle Infos für interessierte Leipziger*innen unter https://www.bund-leipzig.de/service/termine-bund-leipzig/detail/event/pizza-abend-von-kola-und-klimabonus/ .

Lüneburg: Auf dem Wochenmarkt kann beim Eichdorfer Vielfaltsgarten mit Klimaboni bezahlt werden.

Marburg: Gemüsekiste und Erwerb Ernteanteil

Quellen:
https://www.dge-sh.de/lebensmittelwahl-111.html

https://www.ndr.de/ratgeber/verbraucher/Regionale-und-saisonale-Lebensmittel-gut-fuer-Mensch-und-Klima-,regional234.html

https://www.wwf.de/aktiv-werden/tipps-fuer-den-alltag/tipps-fuer-ernaehrung-und-einkauf/regional-und-saisonal-essen-global-denken

https://www.co2online.de/klima-schuetzen/nachhaltiger-konsum/klimafreundliche-ernaehrung-5-tipps/

https://www.bzfe.de/nachhaltiger-konsum/orientierung-beim-einkauf/regional-einkaufen/

https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/lebensmittel/gesund-ernaehren/saisonkalender-obst-und-gemuese-frisch-und-saisonal-einkaufen-17229

* (bezogen auf Privathaushalte) Destatis2019 - Direkte und indirekte CO2-Emissionen in Deutschland 2010-2015

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